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Volksschulschließung
Offener Brief der Eltern der VS Radsberg/LŠ Radiše
05.05.2015 - 09:12
Die Enotna lista / Einheitsliste unterstützt die Bemühungen der Radsberger Eltern und verurteilt den Versuch die Leistung der Pädagogen in den Kleinschulen zu entwerten !!
Offener Brief der Eltern der VS Radsberg/LŠ Radiše bezüglich der Schließung der VS Radsberg/LŠ Radiše
Radsberg/Radiše, 27.04.2015
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann, Herr Bürgermeister der Marktgemeinde Ebenthal, Herr Präsident des Landeschulrates!
Wir, die Eltern der Kinder der VS Radsberg/LŠ Radiše schreiben Ihnen diesen Brief, da wir die Ereignisse der letzten Tage nicht unkommentiert lassen können. Aus den Medien mussten wir erfahren, dass die Schließung der VS Radsberg/Radiše bereits beschlossen ist. Der letzte Schließungsbeschluss vor drei Jahren konnte durch den Protest der betroffenen Bevölkerung (rund 800 unterstützende Unterschriften) und ein politisches Umdenken noch abgewendet werden. Diesmal scheint es kein Zurück zu geben, da Bürgermeister Franz Felsberger und seine sozialdemokratische Mehrheit im Gemeinderat gegen die Erhaltung der zweisprachigen Volksschule gestimmt haben.
Laut Bürgermeister erhält die Marktgemeinde Ebenthal die noch ausständige Förderung für den überdimensionierten Ausbau der VS Gurnitz vom Land nur im Gegenzug für die Schließungen der Kleinschulen Mieger und Radsberg/Radiše. Das von Landeshauptmann Peter Kaiser im Zuge der Schulschließungen ins Treffen geführte Argument, die Ausbildungsqualität sei in so genannten Schulzentren besser, ist schlichtweg falsch. Denn in den vergangenen Jahren haben nachweislich 70 Prozent der SchülerInnen der VS Radsberg/Radiše die AHS-Reife und bei den Standardtestungen die erforderlichen Vorgaben der Bildungsstandards erreicht. Wir sind davon überzeugt, dass lernschwächere SchülerInnen in Kleinschulen besser unterstützt und Begabte individueller gefördert werden können.
Immer wieder werden die Kosten als Argument für Schulschließungen angeführt. Ein Gesamtkonzept bezüglich der Nachnutzung des Gebäudes, der Anschaffung und des Betriebs eines Schulbusses liegt jedoch nicht vor. Man konnte darüber weder aus den Medien noch bei der Gemeinderatssitzung am 15. April 2015 etwas erfahren.
Neben den ökonomischen Faktoren werden unsere Kinder völlig außer Acht gelassen. Sie werden gezwungen, in andere, teilweise gemeindefremde Schulen abzuwandern und schon als Kinder zu Pendlern zu werden. Sie müssen sich von einer Schulgemeinschaft trennen, in der sie gelernt haben, den Nachbarn der jeweiligen Volksgruppe zu respektieren, zu achten und zu schätzen. Einen problemlosen Umgang miteinander ohne Vorurteile gegenüber der slowenischen Sprache und Kultur werden sie unter den veränderten Rahmenbedingungen in dieser Form wohl nicht mehr vermittelt bekommen.
Die Schule im ländlichen Raum hat eine wichtige soziale Funktion in der Gemeinde, da sie ein Zentrum der kulturellen Begegnung ist. Für das soziale Gefüge unseres Ortes ist es wichtig, dass die Kinder Beziehungen aufbauen und sich mit dem Dorf verbunden fühlen. Durch die beschlossene Schließung unserer zweisprachigen Schule wird uns und unseren Kindern die Möglichkeit dieser gemeinschaftlichen Entwicklung genommen.
Es stellt sich die Frage, ob es im Sinne der politischen Vertretung sein kann, Kinder zu entwurzeln und die pädagogische Arbeit der LehrerInnen in Kleinschulen in ein schlechtes Licht zu rücken, obwohl es offensichtlich um reine Sparmaßnahmen geht.
Wir Kinder, Eltern und die Bevölkerung der Ortschaft Radsberg/Radiše sind sehr betroffen und können nur schwer glauben, dass dieser Beschluss endgültig sein soll. Wir appellieren an Sie, diese für uns unverständliche und „sozialdemokratische“ Entscheidung zu überdenken und rechtzeitig zu korrigieren.
V imenu staršev / Im Namen der Eltern
Marco Tolmaier
Mag. Sandra Lampichler
Sabine Thaler
Anita Bürger