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DIE KÄRNTNER SLOWENEN

Politische Reorganisation

Politische Reorganisation

Sehr bald schon zeichnete sich ab, dass für die Durchsetzung ihrer (Wiedergutmachungs-)Forderungen eine Organisation der Slowenen unbedingt notwendig war. Die Reorganisation der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Vereine und Verbände wurde ihnen allerdings nicht leicht gemacht. Gleichzeitig stellte sich mit den für Herbst anberaumten Landtags- und Nationalratswahlen die Frage, ob die Slowenen sich mit einer eigenen Partei der Wahl stellen sollten. Die führenden Vertreter diskutierten offen die Frage eines Anschlusses, zumal die Grenzfrage 1945 immer noch offen schien.

Erst im September 1945 wurde die ”Osvobodilna fronta za slovensko Koroško” als wahlwerbende Gruppe angemeldet. Innerhalb der OF entbrannte eine heftige Debatte um die Grenzfrage, und der Spitzenkandidat, Joško Tischler, musste zurücktreten – die OF trat nicht zur Wahl an.

Nach dem Rücktritt von Tischler war im Landtag kein Slowene mehr vertreten. Sehr wohl gelang es aber dem Kärntner Slowenen Karel Smolle 1986 bis 1990 und 1998 ein Mandat im österreichischen Nationalrat zu erreichen. Auf Gemeindeebene hatten eigenständige slowenische Listen mehr Erfolg. Bei den letzten Gemeinderatswahlen 2003 erzielte die EL (Enotna lista / Einheitsliste) knapp 6.000 Stimmen und erreichten 52 Gemeinderatsmandate. Auch bei den Landwirtschaftskammerwahlen traten slowenische Listen mit Erfolg an. Die SJK, Gemeinschaft der Südkärntner Bauern, erreichte bei der LWK-Wahl 2006 erstmals über 2000 Stimmen und zwei Mandate in der Landwirtschaftskammer.

Nach der Entscheidung über die österreichischen Grenzen am 20. Juni 1949 in Paris ließ die Tätigkeit slowenischer Vereine nach. Spätestens ab der Pariser Konferenz war endgültig klar geworden, dass die Sowjetunion die Gebietsforderungen Jugoslawiens nicht unterstützen würde und damit die ”alten” Grenzen bleiben würden. Die Entscheidung von Paris hatte
für die Slowenen in Kärnten weitreichende organisatorische und politische Folgen nach sich gezogen. Am 28. Juni 1949 gründete Joško Tischler mit Gesinnungsgenossen den ”Rat der Kärntner Slowenen / Narodni svet koroških Slovencev”. Tischler hatte ein eigenständigeres und von der Befreiungsfront unabhängiges Agieren befürwortet. Weitere Reibungspunkte waren seine positive Einschätzung der Arbeit der aus Slowenien geflüchteten Personen und sein Eintreten für die Wiedererrichtung der ”Hermagorasbruderschaft / Mohorjeva družba”.

In den Reihen der Befreiungsfront dachte man angesichts der sich abzeichnenden internationalen Entwicklung spätestens ab Februar 1949 über eine Neuorganisation nach. Am 17. Juli 1949 konstituierte sich der Verein ”Demokratische Front des werktätigen Volkes / Demokratična fronta delovnega ljudstva”. Eine personelle Kontinuität mit der Befreiungsfront ist allerdings nicht zu übersehen. 4 Jahre später wurde schließlich der ”Christliche Kulturverband / Krščanska kulturna zveza” gegründet und im März 1955 ging die Demokratische Front in den ”Zentralverband slowenischer Organisationen in Kärnten / Zveza slovenskih organizacij na Koroškem” auf.

Innerhalb der Kärntner Landesverwaltung wurde 1990 das Volksgruppenbüro als Servicestelle für die Anliegen der slowenischen Volksgruppe eingerichtet.