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Vladimir Smrtnik erneut zum Vorsitzenden gewählt

Vladimir Smrtnik erneut zum Vorsitzenden gewählt

18.10.2007 - 21:02

Ein gut besuchter Landesparteitag im Bildungshaus Tainach endete mit der Wiederwahl des Obmanns der Einheitsliste Vladimir Smrtnik. Bezüglich eines Wahlbündnisses mit einer anderen Partei fiel noch keine endgültige Entscheidung. Langfristig strebt man, nach einer eventuellen Änderung der derzeit absurd hohen Prozenthürde, den eigenständigen Einzug in den Kärntner Landtag an.

Die gewählten Vorstandsmitglieder der Enotna lista sind: Fortunant Olip (stellv. Vorsitzender), Hubert Kordesch, Mirko Oraže, Helka Mlinar, Uši Sereinig und Hanzej Sticker. Zum neuen Landesgeschäftsführer wurde Adrian Kert bestellt.

EL-Vorsitzender Vladimir Smrtnik im Gespräch

INFO: Sie wurden mit großer Mehrheit neuerlich zum EL Landesvorsitzenden gewählt. Wie erklären sie sich diesen hohen Vertrauensbeweis?

Smrtnik: Natürlich freut es mich, wenn die Parteibasis mit meiner Arbeit zufrieden ist. Ich bemühe mich zusammenzuführen, integrativ zu arbeiten und offensichtlich wird das in der Partei auch anerkannt und honoriert.
Es ist mir jedoch auch bewusst, dass diese Zustimmung auch eine große Verantwortung bedeutet. Wie sie wissen, ist die EL eine Sammelpartei, oder anders gesagt, eine politische Bewegung in der etliche sehr starke, aber auch sehr unterschiedliche Persönlichkeiten mitarbeiten. Zum Beispiel Menschen, die weltanschaulich unterschiedlich orientiert sind, viele, die sich voll zu der slowenischen Volksgruppe bekennen aber auch solche, die diesen Teil ihrer Identität weniger bewusst leben. Diese Vielfalt ist etwas besonderes, eine große Stärke unserer Partei. Man muss aber mit dieser Vielfalt behutsam umgehen, damit man allen diesen Menschen dass Gefühl vermittelt, dass sie bei uns willkommen sind und dass es wichtig ist, dass sie mitarbeiten.

INFO: Ihre Funktion ist ehrenamtlich. Das heißt: viel Arbeit, kein Lohn. Dennoch stellen sie sich für diese Funktion erneut 4 Jahre zur Verfügung. Warum?

Smrtnik: Eine interessante Frage in Zeiten, wo man ständig hört und liest, dass Menschen in politische Funktionen gehen, nur um abzukassieren. Bei uns gibt es nichts abzukassieren; wir sind die einzige Partei, die aus der Parteienfinanzierung keinen Cent erhält. Also müssen wir uns mit Idealismus weiterhelfen.
Der österreichische Altkanzler Vranitzky hat einmal gesagt, wenn jemand Visionen hat, braucht er einen Psychiater. Ich bin eher der Meinung, wenn jemand keine Visionen hat, soll er Politik bleiben lassen. Meine Vision, die mich voll motiviert diese Funktion aus ganzer Überzeugung auszufüllen, ist, in Kärnten eine politische Gruppierung zu etablieren, die anders ist als die derzeitigen Landtagsparteien: eine bewusst zweisprachige Bewegung, in der Vertreter beider Volksgruppen unabhängig von Parteizwang und Parteibuch für ein tolerantes, offenes, soziales, demokratisches und wirtschaftlich erfolgreiches Kärnten arbeiten; eine unabhängige politische Bewegung eben, die sich auch für die Erhaltung der alten Bräuche, der einzigartigen Kultur, der alten slowenischen Dialekte, der gesamten historisch gewachsenen Topographie einsetzt und auch die Chancen der Grenzöffnung erkennt und zu nutzen weiß.

INFO: Bedeutet das, die EL soll sich unter ihre Führung in diese Richtung weiterentwickeln?

Smrtnik: Das ist mein erklärtes Ziel. Dieses Ziel will ich beharrlich und konsequent weiterverfolgen. Erste wichtige Schritte wurden schon gesetzt. In einigen Gemeindefraktionen arbeiten bereits Vertreter beider Volksgruppen für gemeinsame Ziele zusammen. Ich werde nun auch auf Landesebene ein Gremium etablieren, eine Art zweisprachiges Forum innerhalb der EL, wo genau diese Offenheit, dieses neue inhaltliche Konzept unter Einbindung von erfahrenen Funktionären, neuen Persönlichkeiten und auch auswärtigen Experten entwickelt werden soll.

INFO: Heißt das, dass sie auch bei den LTW 2009 mit dieser neuen Programmatik und unter Einbindung von Persönlichkeiten aus beiden Volksgruppen antreten wollen?

Smrtnik: Mein Ziel ist es, bei den übernächsten LTW mit dieser offenen und modernen politischen Bewegung den Einzug in den Landtag zu schaffen. Ich bin nämlich Realist genug zu erkennen, dass die Umsetzung dieses Konzeptes nicht über Nacht funktionieren wird. Sollten wir zur Meinung gelangen, dass es der neuen Konzeption nützten würde damit schon in den Landtagswahlkampf 2009 (oder Ende 2008) zu gehen, werde ich den Gremien eine eigenständige Kandidatur empfehlen. Ganz sicher aber werden wir dieses Konzept intensiv in den einzelnen Gemeinden umsetzen versuchen, wo die EL heute schon die einzige unabhängige Interessensvertreterin des Südkärntner Lebensraumes ist und sich auch als einzige konsequent für die Erhaltung der besonderen – zweisprachigen Identität dieses Raumes einsetzt.

INFO: Wird diese Linie von allen Fraktionen mitgetragen?

Smrtnik: Es gibt natürlich auch Skeptiker, die möchte ich überzeugen. Es muss eine offene Diskussion sein und ich stelle mich gerne dieser Diskussion, zumal ich fest davon überzeugt bin, dass ich ausgezeichnete Argumente für diese Politik der Öffnung und einer neuen Qualität des Miteinander beider Volksgruppen habe.
Ich bin überzeugt davon, dass wir mit dieser Politik schon bei der nächsten GRW etliche positive Überraschungen liefern werden. Spätestens bei der LTW 2014 werden wir aber ganz stark an die Pforten des Landtages anklopfen. Ich lade alle Menschen ein, denen es um eine demokratische Veränderung der Politik in diesem Lande geht, einen Stück des Weges mit uns zu gehen.