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DIE KÄRNTNER SLOWENEN

Windische und Nationalslowenen
Lange Zeit waren die Kärntner und die steirischen Slowenen, vielfach die Slawen allgemein, von den Deutschen als ”Windische” (Wenden) und ihre Sprache als ”windisch” bzw. wendisch bezeichnet worden. Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts waren diese Begriffe weitgehend wertneutral verwendet worden. Erst in den nationalen Auseinandersetzungen gegen Ende des 19. Jahrhunderts, vor allem aber im 20. Jahrhundert wurden sie schließlich als Schimpfwörter eingesetzt. Martin Wutte gab ihnen in seiner Schrift von 1927 neue Inhalte. Als ”Windische” wurden jene bezeichnet, die bei der Abstimmung für Österreich gestimmt hatten. Sie hätten dadurch ihre ”Heimattreue” und ihre Freundlichkeit den Deutschen gegenüber bewiesen. Sie wären keine Slowenen im herkömmlichen Sinne mehr.
”Heimattreue” wurde gleichgesetzt mit der Bereitschaft, auf die durch internationale Verträge (Staatsvertrag von St. Germain) zugesicherte Förderung der eigenen slowenischen Sprache und Kultur zu verzichten, eine Assimilierung zu akzeptieren. Den ”Windischen” wurden im öffentlichen Diskurs der Zwischenkriegszeit die ”Nationalslowenen” gegenüber gestellt, jene, die auf eine Einhaltung der zugesicherten Rechte beharrten. Das genügte um ihnen Illoyalität gegenüber dem österreichischen Staat zu unterstellen.
Die von den NS-Behörden bei den Volkszählungen eingeführte Kategorie ”Windisch” wurde von der 2. Republik vorerst kritiklos übernommen. Erst nach Protesten holte das statistische Zentralamt vom Institut für Slawistik der Universität Wien ein Gutachten ein. Darin wurde festgehalten, dass es sich beim ”Windischen” um einen slowenischen Dialekt, nicht aber um eine eigene Sprache handelt, es daher auch kein eigenes ”windisches Volk” gäbe.