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Volksgruppen und Politik

EL ist eine Partei des modernen Europa

12.12.2007 - 14:30

Eine politische Partei als Vertretungsorgan der Minderheit ist heute ein modernes und wichtiges Instrument einer Minderheit, um damit eigene Rechte und Entwicklungsstrategien im Heimatstaat geltend machen zu können. Politische Parteien mit ethnischem Hintergrund sind im europäischen Kontext ein sehr gut entwickeltes Vertretungsinstrument auch im Europäischen Parlament.
Auf diesem Gebiet haben Slowenen sowohl in Kärnten als auch in Italien eine lange Tradition. Darüber diskutierten in Görz/Gorica EL-Vorsitzender Vladimir Smrtnik (links am Bild) und der Landessekretär der Slovenska skupnost Gorica (Slowenische Gemeinschaft) Damijan Terpin (rechts am Bild).

Smrtnik betonte, dass die Bindung der Kärntner Slowenen an die EL als ethnische Partei sehr groß sei. Laut Statistik hätten bei den letzten Gemeinderatswahlen 84 % der Slowenen für die EL votiert. Ein schwarzer Fleck bleibt aber weiterhin die Wahlordnung auf Landesebene, die einen Einzug der EL in den Landtag nahezu unmöglich macht. Davon ausgehend hat sich die EL entschlossen, nicht nur dieses Demokratiemanko zu bekämpfen sondern auch selbst regionalpolitisch stärker zu werden, dabei aber die ethnische Komponente nicht zu vernachlässigen.

Ähnlich geartete Probleme haben auch die Slowenen in Italien, meint Terpin. Heute setzt sich die Ssk dafür ein, dass Italien die slowenische Volksgruppe als Subjekt behandelt und ihr sowohl individuelle als auch kollektive Rechte zugesteht. Darüberhinaus ist auch die Ssk im Begriff ihr Profil zu erweitern mit einer verstärkten Lokal- und Regionalpolitik.
Sowohl Terpin als auch Smrtnik zeigen sich sehr erfreut über die enge Zusammenarbeit ihrer Parteien, bezeugt u.a. durch den Beitritt zur EFA (European Free Alliance) und durch die Kooperation mit der SVP.
Bericht: Julijan Čavdek