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50. Jahrestag des Ortstafelsturms

EL: Gedanken zum Ortstafelsturm damals und heute

21.09.2022 - 16:49

In diesen Tagen jährt sich der Ortstafelsturm zum 50. Mal. Zweifellos eine der dunkelsten Stunden in der Nachkriegsgeschichte unseres Bundeslandes. Das Ortstafelgesetz von 1972 sah vor, dass in 205 Ortschaften zweisprachige Ortstafeln aufgestellt werden sollten. In der Nacht vom 20. auf den 21. September 1972 wurden viele der Ortsschilder niedergerissen.

Es ist richtig und wichtig, diese Ereignisse aufzuarbeiten und sie, vor allem der jungen Bevölkerung, als Mahnmal gegen Hass und Ausgrenzung zu vermitteln. So hat auch das Stück "A håt wer an Zehna-Schlissl då?", das von Eugen Freund geschrieben und am vergangenen Samstag im Kulturni dom Šentprimož/St. Primus aufgeführt wurde, einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung geleistet.

Es ist gut, dass wir heute in einem anderen Umfeld des Miteinanders leben. Dazu hat auch die im Mai 2005 ins Leben gerufene Kampagne "Vidna domovina/sichtbare Heimat" beigetragen. Diese Kampagne, die von der EL getragen wurde, entwickelte sich schnell zu einer Solidaritätsbewegung und fand über 1600 Unterstützer*innen. Als Ergebnis wurde eine große Anzahl an zweisprachigen Tafeln auf Privatgrundstücken in mehr als 160 verschiedenen Südkärntner Orten aufgestellt, um das kulturelle Erbe der slowenischen Sprache in Südkärnten sichtbar zu machen. Letztlich hat diese Initiative einen großen und wertvollen Beitrag dazu geleistet, die Akzeptanz der sichtbaren Zweisprachigkeit in der Bevölkerung zu erhöhen, was letztlich auch zum Kompromiss in der Ortstafelfrage von 2011 beigetragen hat.

Doch 50 Jahre nach dem Ortstafelsturm und 11 Jahre nach dem Kärntner Ortstafelkompromiss ist es leider eine Tatsache, dass die Minderheit immer noch als Bittstellerin auftreten und um Aufmerksamkeit und Akzeptanz kämpfen muss. Während in anderen Regionen wie Schleswig-Holstein, Südtirol und Ostbelgien Zweisprachigkeit und Mehrsprachigkeit als Mehrwert angesehen werden und ständige Anstrengungen unternommen werden, um die Rechte der Volksgruppen zu verbessern, ist es in Kärnten immer ein harter Kampf, neue Zielsetzungen in der Volksgruppenpolitik zu erreichen.

Eine fortschrittliche Volksgruppenpolitik muss sich ständig weiterentwickeln und sich an neue Gegebenheiten anpassen. Umso wichtiger ist es, die Sichtbarkeit der Zweisprachigkeit weiter zu erhöhen und damit dem kulturellen Erbe gerecht zu werden.

Zu diesem traurigen 50. Jahrestag des Ortstafelsturms äußert die EL folgende Wünsche