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DIE KÄRNTNER SLOWENEN

Erster Weltkrieg und die Volksabstimmung
Während des Ersten Weltkrieges wurden zahlreiche Kärntner Slowenen verfolgt und verhaftet. Kärnten stand zu dieser Zeit unter Kriegsrecht und ein Großteil der Verfolgungshandlungen erfolgte durch die Militärbehörden. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie stellte sich die Frage der Grenzziehung. Das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen erhob Gebietsansprüche auf einen Teil Kärntens. Die Folge waren langwierige bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen SHS-Truppen und freiwilligen Verbänden
auf Kärntner Seite. Auf der Pariser Friedenskonferenz wurden die strittigen Grenzfragen im neu entstandenen Österreich diskutiert, so auch die Frage der Kärntner Grenze. Bereits im Mai 1919 wurde hinsichtlich des Klagenfurter Beckens die Abhaltung einer Volksabstimmung beschlossen. Begleitet wurden die Vorbereitungen zur Abstimmung von einer intensiv geführten Propagandaschlacht.
Am 10. Oktober 1920 kam es zur Entscheidung – und sie fiel mit rund 59 zu 41 % zu Gunsten Österreichs aus. Dieses Ergebnis muss überraschen, wenn man bedenkt, dass jenes Gebiet, in dem die Abstimmung durchgeführt wurde, großteils von Slowenen bewohnt war. Die Gründe, warum so viele von ihnen für einen Verbleib bei Österreich gestimmt haben,
sind vielfältig. Verlockend war für die vielen slowenischsprachigen Arbeiter sicher die Perspektive, in einer Republik leben zu können, in der seit Kriegsende eine Reihe innovativer Sozialgesetze verabschiedet worden war. Die Alternative dazu war eine konservative Monarchie. Aber auch ökonomische Gründe sprachen für einen Verbleib bei Österreich.
Unmittelbar vor der Abstimmung hatte auch die Provisorische Kärntner Landesversammlung erklärt, dass sie die Rechte der ”slowenischen Landsleute” wahren würde.
Im Staatsvertrag von St. Germain wurde der slowenischsprachigen Minderheit völlige Gleichstellung garantiert und darüber hinaus das Recht auf Verwendung und Pflege der Muttersprache zugebilligt.