Volksgruppen

Banater Berglanddeutsche zu Besuch in Bad Eisenkappel / Železna Kapla

30.07.2012 - 07:52

Eine Abordnung der Banater Berglanddeutschen, aus dem Südwesten von Rumänien, besuchte anlässlich ihres Kärnten Tages, der von Mag. Udo Puschnig vom Amt der Kärntner Landesregierung organisiert wurde, auch die Marktgemeinde Eisenkappel-Vellach / Železna Kapla - Bela. In Bad Eisenkappel empfing sie Bürgermeister Franz Josef Smrtnik.

Die Banater Berglanddeutsche wurden von der K.u.K. Monarchie Anfang des 18. Jahrhunderts als Bergleute und Hüttenarbeiter angesiedelt. Noch in der Zwischenkriegszeit des vorigen Jahrhunderts lebten über eine Million Deutsche in Rumänien. Der zweite Weltkrieg und seine Folgen verursachten verheerende Einschnitte im weiteren Bestand der deutschen Minderheit. Viele Deutsche wurden 1945 und in den Jahren danach in die damalige Sowjetunion deportiert. So lebten 1950 nur mehr 250.000 Deutsche in Rumänien. Durch die politische Öffnung des Staates Rumänien versuchten viele ihr Glück in Mitteleuropa und sind daher aus ihrer Heimat ausgewandert.

Derzeit leben in Rumänien noch etwa 37.000 Deutsche. Der Staat unternimmt aber viel, um diese Minderheit zu erhalten. Sie haben ein gewichtiges Mitspracherecht im Parlament und sind mit 18 Bürgermeistern auch in den Gemeinden stark vertreten. Auch im Schulunterricht nehmen immer mehr Rumänen am Deutschunterricht teil. Dies wohl deshalb, weil die deutsche Sprache in der EU eine große Rolle spielt und viele diesen für die Minderheit vorgesehenen Unterricht als Chance für das Erlernen der Sprache für sich nützen.

In Bezug auf die zweisprachigen Ortstafel gibt es in Rumänien ebenfalls einen Prozentsatz. Dieser liegt bei 20 % und ist höher als in Kärnten. Die Gemeinden haben aber die Möglichkeit ohne Erreichen der 20 % Marke, weitere Ortstafeln freiwillig aufzustellen.

Der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen, Herr Erwin Josef Zigla berichtete auch über die Kulturaktivitäten dieser Minderheit, über die Wirtschaft, der Öffentlichkeitsarbeit und deren Zukunftspläne. Bürgermeister Smrtnik betonte die Bedeutung des Erfahrungsaustausches und meinte, "Volksgruppen in Europa sollten sich stärker vernetzen und gegenseitig unterstützen".

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